Das Jahr 2020 brachte mit Corona nicht nur schlechte Dinge. Denn ab dem Herbst gehen 117 neue Emojis online, mit darunter zum ersten Mal auf ein Fondue Emoji. Damit findet das Fondue-Emoji Einzug von Unicode 13. Der Weg dahin war aber alles andere als leicht. Bereits im Jahr 2017 haben zwei Schweizer Journalisten der Gratiszeitung „20 Minuten“ (Tobias Bolzern und Stefan Wehrle) das Fondue-Emoji beantragt. Stein des Anstoßes war am 21. Juli 2017 ein Interview von 20 Minuten mit Mark Davids, Präsident und Mitgründer des Unicode-Konsortiums und somit der höchste Emoji-Wächter der Welt. Darin sagte er unter anderem: „ich warte noch auf das Fondue-Emoji“, bisher sei noch kein Antrag eingegangen. Das müsse sich doch leicht ändern, dachten sich die beiden Journalisten Bolzern und Wehrle und arbeiten wenige Tage später einen ersten Antrag aus.
Über diesen Antrag wurde im sogenannte Unicode-Konsortium in den USA abgestimmt, in dem sich Tech-Firmen wie Apple, Microsoft und Google zusammengeschlossen haben. Dieses Konsortium ist wichtig, damit jedes Zeichen auch wirklich ein einzigartiger Code bekommt. Damit wird sichergestellt, dass das Schriftzeichen auf allen Ausgabegeräten gleich aussieht. Nichts wäre schließlich schlimmer, wenn jemand mit seinem Android-Handy zum Fondue-Essen einlädt und ein Fondue-Emoji schickt, beim Apple-Nutzer dieses aber als Raclette-Emoji (wobei es das bisher noch nicht gibt) angezeigt wird.
Damit dies sichergestellt wird, ist erst einmal ein formaler Antrag nötig. Darin wird unter anderem geschildert, warum man ein neues Emoji überhaupt benötigt, eine Abschätzung des Anwendungspotential und wie das neue Emoji aussehen könnte. Beim Fondue-Emoji betrug der Antrag in englischer Sprache und vielen Bildern satte 12 Seite (wobei die Redakteure von sechs eingereichten Seiten sprechen) und kann hier auch noch einmal durchgelesen werden: https://www.unicode.org/L2/L2018/18328-fondue-emoji.pdf.
Anbei einmal die Seite zwei mit der Einführung in das Dokument für das Fondue-Emoji. Hier erfährt man noch einmal kurz was ein Fondue ist und wie ein Emoji aussehen könnte. Die Antragsstellen haben sich dabei auf ein Käsefondue bezogen und nicht auf ein Brühfondue.
Das Dokument ist sehr spannend und jeder sollte sich einmal die Zeit nehmen sich dieses durchzulesen. So schrieben die Antragssteller beispielsweise, dass unter anderem der „King of Emojis“, der Tennisspieler Roger Federer, dem Fondue-Emoji zum Durchbruch verhelfen könnte. Auch in der Popkultur wäre das Fondue eine feste Größe, schließlich habe Justing Bieber schon in seinem Song „Boyfriend“ gesunken: “Chillin' by the fire while we eatin’ fondue”. Natürlich fehlt auch eine Referenz auf „Asterix bei den Schweizern“ nicht, und das Fondue im Winter öfters gesucht wird als Burger ist dabei fast schon eine Selbstverständlichkeit.
Man sieht also, man lernt im Emoji-Antrag einiges über das Fondue. Letztendlich haben die Argumente das Komitee auch überzeugt. Der Unicode-Chef Mark Davis war wahrscheinlich am schnellsten überzeugt. So sagte er gegenüber 20 Minuten: „Als Googler, der zehn Jahre in der Schweiz gelebt hat, freue ich mich sehr, dass das Fondue-Emoji bald für alle weltweit verfügbar sein wird. En Guete!“
Damit man das Fondue-Emoji unter iOS nutzen kann, benötigt man das mobile Betriebssystem iOS 14.2 von Apple. Wer die neuste Version noch nicht hat, der kann sein Betriebssystem einfach unter „Einstellungen > Allgemein > Softwareupdate“ auslösen.
Android-Nutzer brauchen für die Verwendung des Fondue-Emojis Android-Version 11. Je nachdem welches Smartphone man hat, muss man hier leider etwas warten, bis die Hersteller die Version 11 für ihre Geräte angepasst und herausgegeben haben.
Artikel wurde zuletzt am 15.11.2020 aktualisiert.